ZUM FRESSEN GERN…
EINE KLEINE GESCHICHTE
DES BASELSTABS
Der
Baselstab erfreut sich in unserer Stadt grosser Beliebtheit. Wir begegnen ihm
auf Schritt und Tritt, nicht nur in amtlichen Schriften, nein, auch an vielen
öffentlichen Gebäuden, auf den grünen Tramwagen, als Souvenir auf Seidenbändeln
und Wappenscheiben, auf Fasnachtsstoffen und, als süsse Delikatesse, in
Confiserien, sei es als Baselstäbli aus feiner Schokolade oder als
verführerisches Gutzi, für dessen Herstellung wir Ihnen hier Weissblech-Formen
in drei Grössen anbieten möchten.
Der
Baselstab ist, anders gesagt, ein Symbol der Stadt, ihres Selbstbewusstseins
und ihres Geistes; für viele von uns ist er gar zu einem Zeichen der Identität
geworden, das auf eine alte Geschichte zurückblicken kann. Denn der Baselstab
findet seinen Ursprung im mittelalterlichen Stab der Bischöfe, der seinerseits
zurückgeht auf den alten Hirtenstab im italisch-etruskischen Raum.
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Seit derMitte des 13. Jahrhunderts erscheint der Krummstab auf den Wappen der Bischöfe,
als ein Hoheitszeichen bischöflicher Macht, mit besonderer Beziehung zu Basel
als altem Bischofssitz im 13. Und 14. Jahrhundert, in dessen zweiter Hälfte er
seine klassische heraldische Form erhält, mit dem spiralförmig gekrümmten
Knauf, den drei Querbalken und der Verdickung des unteren Endes, das in drei
Spitzen ausläuft, die von den Kunsthistorikern als heraldische gotische
Verzierung des in einer Spitze endenden Bischofsstabs gedeutet werden.
Trotz
zunehmender Entfremdung zwischen Stadt und Bischof und trotz der Reformation
blieb auch das protestantische Basel dem alten Symbol katholischer Herrschaft
treu, das jedoch von nun an nicht mehr länger als Zeichen der Unterordnung
unter die Macht des Bischofs verstanden wurde, sondern sich zu einem
Identifikationssymbol für alle Baslerinnen und Basler wandelte, das, wie kein
anderes, auf einen einzigen Blick oder Biss die Liebe zur Heimatstadt entfacht.
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